Terra Preta in Deutschland
Unsere Idee, die Schwarzerde aus dem Regenwald Brasiliens nach Deutschland zu holen hat sich aus einem Besuch eines Freundes in Brasilien 1998 ergeben.
Ursprungsland Brasilien
Auf einem Markt in einem Vorort Campinas und später dann auch auf anderen Märkten entdeckte ich einheimische Händler, die neben ihren landwirtschaftlichen Produkten auch 1-2 Kilogramm schwere durchsichtige Plastikbeutel mit “Erde” verkaufte, vor denen Schilder mit der Aufschrift “TERRA DO INDIO”, “PRETA DO INDIO” oder “TIERRA NEGRA” stand. Tierra Negra ist spanisch und heißt “Schwarze Erde”.
Die Händler, die die Erde verkauften, versprachen echte Wunder beim Anbau von Gartenfrüchten.
Erfolgversprechende Versuche in Deutschland
Wieder zu Hause angekommen, probierte ich die verschiedenen Schwarzerden, die im übrigen recht ähnlich zu sein schienen, sogleich für Tomaten- und andere neue anzupflanzende Gartenpflanzen aus, zunächst in einem Stecklingsbrutkasten, in dem ich die Samen in verschiedene Gemische von herkömmlicher Anzuchterde und Schwarzerde steckte.
Die Versuchsreihen im Innen- und Außenbereich waren verblüffend: Die Sämlinge und später dann die Stecklinge entwickelten sich in mit Schwarzerde angereicherter Anzuchterde wesentlich besser als in reiner Anzuchterde, erstaunlicherweise reichten bereits Konzentrationen von 2-5% Schwarzerde, um einen deutlichen Wachstumsvorsprung in Größe und Biomasse (kräftigere Pflanzen) zu erreichen. Ein fast maximaler Effekt war bei ca. 20% Schwarzerde erreicht, höhere Konzentrationen brachten kaum noch mehr Wachstum und 100% Schwarzerde waren dann wieder abträglich.
Auch in weiteren Versuchen bei Palmen, Gartenblumen, Topfpflanzen und Gemüse war ein ähnlicher Effekt zu beobachten. Der der Schwarzerde zugeschriebene nachhaltige Umbau der Bodens ist allerdings ein langer Prozess, der frühestens nach einigen Monaten zum Tragen kommt, er verstärkt den sofortigen Effekt damit langfristig.
Neue Schwarzerde in Deutschland
In der Folgezeit studierte ich die eingängige Literatur zum Thema intensiv und führte zahlreiche Gespräche mit Wissenschaftlern. Dabei stellte sich heraus, dass die klassische “Schwarze Erde” aus Brasilien, mittlerweile in Brasilien und anderen Ländern als wertvoller Bodenschatz gehandelt wird. Die Brasilianische Regierung z.B. hat aufgrund der Bedeutung der Urwald-Schwarzerde für die brasilianische Landwirtschaft ein Exportverbot verhängt. Auch ist die Einfuhr von Humuserden in die europäische Gemeinschaft mit zahlreichen Genehmigungen verbunden.
Aufgrund des Ausfuhrverbots entwickelten wir in zahlreichen Versuchsreihen und auf Basis der wissenschaftlichen Literatur ein Verfahren, wie man die Urwald-Schwarzerde aus in Deutschland erhältlichen Naturmaterialien möglichst identisch herstellen kann und noch weiter verbessern kann, ohne dass die Eigenschaften der originalen Schwarzerde dabei verlorengehen. Unsere Technologie zur TERRA PRETA Herstellung ergibt Produkte, die eine ähnliche Zusammensetzung haben wie die originale Schwarzerde aus dem Urwald, u.a. biologische Holzkohle, natürliche Mineralien, natürliche Bakterien- und Pilzkulturen.
Seit dem Jahr 2000 haben wir unsere Produkte zunächst im kleinen Kreis gegen Erstattung unserer Auslagen vertrieben und sind, ermutigt durch die vielen positiven Rückmeldungen ab dem Jahr 2002 mit einem kommerziellen Vertrieb von TERRA PRETA gestartet. Die weiteren Versuchsreihen führten schließlich zu unseren heutigen Produkten.
Weitere Besuche in Brasilien um noch mehr über die Schwarzerde zu erfahren, erfolgten in den Jahren 2006 und 2007. Im Jahr 2009 haben wir unser Unternehmen in die TERRA PRETA e.K. umbenannt. Im Jahr 2010 haben wir uns vor Ort auch die Terra Preta im afrikanischen Urwald in Kenia angesehen und Proben entnommen. Im Jahr 2012 wurde die TERRA PRETA GmbH gegründet.
Üppiger Bewuchs der Landschaft in Brasilien
Üppige Vegetation auf einer roten Schwarzerde in Kenya